Wir ham den Pokal!

Am 16. Juli war es wieder soweit: auf dem Gelände des 1. FC Wilmersdorf fand zum 2. Mal der „Havelpralinen Cup“ statt. Und natürlich sind wir der Einladung unserer Düsseldorfer Freunde gefolgt und haben eine CKB-Elf ins Rennen geschickt. Fanclubs von Union Berlin, Borussia Dortmund, Hertha BSC, dem HSV, 1. FC Köln, 1. FC Nürnberg und 1. FC Kaiserslautern komplettierten mit zwei Düsseldorfer Fanclubs sowie zwei Nicht-Fanclub-Teams das Teilnehmerfeld. Mit einer perfekten Mischung aus jungen, hungrigen Spielern sowie erfahrenen Alt-Stars (und einem mit dreistündiger Verspätung extra aus München eingeflogenen Vorstandsvorsitzenden) zählte unser Team zu den Geheimfavoriten auf den Titel. Wie sich herausstellen sollte zu recht!

Der Sportplatz am Volkspark Wilmersdorf bot ein klasse Ambiente: strahlender Sonnenschein und ein mit zahlreichen Fahnen der verschiedenen Fanclubs geschmückter Zuschauerbereich mit einer zum allergrößten Teil hervorragenden Stimmung. So macht das Kicken Spaß!

Dennoch kamen wir nur sehr schwer ins Turnier: Nach holprigem Start mit drei Unentschieden, in denen wir auch gleich die beiden ersten verletzungsbedingten Ausfälle zu beklagen hatten, platzte im vierten Gruppenspiel gegen die befreundeten Kaiserslautern-Fans von der „Berliner Bagaasch“ mit einem 4:0-Sieg der so oft beschriebene Knoten. Nach dem abschließenden 2:0-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen die „Hertha Freunde Süd“ fanden wir uns mit 9 Punkten und 8:2 Toren in der Abschlusstabelle auf Rang 2 und damit im Viertelfinale gegen die Gastgeber von den „Havelpralinen“ wieder.

Erwartungsgemäß erhöhte sich die Intensität der Spiele in der K.-o.-Runde, weshalb die Partie gegen die „Havelpralinen“ bis zur letzten Sekunde offen blieb. Mit konsequenter Chancenverwertung hätten man das Spiel sicherlich auch schon frühzeitig entscheiden können, aber wer jahrelang VfB-Spiele schaut, der eignet sich irgendwann scheinbar auch die Abschlussschwäche der Profis mit dem roten Brustring an. So blieb es unserem Außenverteidiger Dominik vorbehalten, das Spiel mit einem Gewaltschuss fast von der Mittellinie zu entscheiden. Nur ganz böse Zungen würden behaupten, dass dieses „Goldene Tor“ ausschließlich durch tatkräftige Mithilfe des gegnerischen Torwarts zustande kam. Aber danach fragt heute eh keiner mehr!

Im Halbfinale gegen „Borussia East“ kochten dann zum ersten Mal auch außerhalb des Platzes die Emotionen etwas hoch. Aber selbst die wenig schmeichelhaften Gesänge der Dortmunder konnten unsere CKB-Elf nicht aus der Ruhe bringen. Lediglich der wieder einmal schlechten Chancenverwertung war es geschuldet, dass nach einem 1:1 in regulärer Spielzeit die Entscheidung erst im Neun-Meter-Schießen fallen musste. Da unser Torwart gerade keinen Lehmannschen Zettel zur Hand hatte und auch das dumme Geschwätz eines Tim Krul nicht zu seinen Stärken zählt, musste er einen anderen Psychotrick aus dem Handschuh zaubern – und der sollte seine Wirkung nicht verfehlen! In einem königsblauen Oberteil auf der Linie tänzelnd brachte er die BVB-Fans so in Rage, dass diese zwei ihrer Neun-Meter am Tor vorbei bzw. drüber setzten. Für uns hieß das: Finale, oho! Dort wartete mit der „Sektion Westpolen“ einer der Berliner Fanclubs des 1. FC Köln auf uns.

Im Gegensatz zur EM machte das Endspiel des „Havelpralinen Cups“ seinem Namen alle Ehre. An Dramatik kaum zu überbieten, bestürmten wir nach einem unglücklich zustande gekommenen Rückstand das Tor der Kölner, ohne jedoch den Ausgleich erzielen zu können – bis zur allerletzten Minute! Dann ein durch starkes Pressing mustergültig abgefangener Ball an der Mittellinie, schneller Pass an den Strafraum, durchgesteckt auf unseren Mittelstürmer und die Kölner wussten sich nur noch durch ein Foul zu helfen. Trotz heftiger Proteste zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt und eiskalt wurde der Neun-Meter in der letzten Minute zum vielumjubelten Ausgleich verwandelt. Aber noch war nicht Schluss!

Direkt nach dem Wiederanstoß wurde der Ball erneut erobert, schnell umgeschaltet und der anschließende Karl Allgöwer-Gedächtnisschuss knallte quasi mit dem Schlusspfiff des Schiris an die Unterkante der Latte, von dort auf die Linie des Kölner Tores und wieder heraus. Oder war der Ball doch im vollem Umfang drin gewesen? Mangels Torlinientechnik mussten wir den Augen des Schiris glauben und in ein weiteres Neun-Meter-Schießen gehen.

Da aber auch dieser Text nicht ohne typische Fußballfloskel auskommen kann, bewies das folgende Neun-Meter-Schießen, dass das Sprichwort „Im Fußball gleicht sich am Ende alles aus“ irgendwie doch seine Richtigkeit hat. Denn abgehärtet durch das zwei Wochen zuvor stattgefundene Elfmeterschießen zwischen Deutschland und Italien, verwandelten unsere fünf Schützen allesamt nervenstark ihre „Neuner“, während bei den Kölnern ein Schuss von der Unterkante der Latte den Weg auf die Linie, nicht aber ins Tor fand. So was nennt man dann wohl ausgleichende Gerechtigkeit!

Das im anschließenden Jubelsturm und bei der folgenden, feuchtfröhlichen Feier über den Turniersieg der Siegerpokal ein wenig in Mitleidenschaft gezogen wurde, darf getrost als Kollateralschaden bezeichnet werden. Wichtig ist nur: Wir ham den Pokal!

Abschließend bleibt uns nur noch der Dank an die „Havelpralinen“ für die wirklich ausgezeichnete Organisation des Turniers sowie ein Dank an die anderen Teams für die immer faire Spielweise auf dem Platz. So muss ein Spaßturnier sein!

P.S.:
Die Clubberer 04  haben ebenfalls einen Turnierbericht mit vielen Fotos online gestellt.

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