Wir ham den Pokal – schon wieder und immer noch!

Aller guten Dinge sind drei: Das dachten sich auch die Havelpralinen, der Berliner Fanclub der Düsseldorfer Fortuna, und luden am Samstag, den 8. Juli, zum dritten Mal zur inoffiziellen Berliner Fanclub-Meisterschaft ein. Und da wir im vergangenen Jahr den Havelpralinen-Cup gewinnen konnten, durften wir als Titelverteidiger selbstverständlich auch bei dieser Auflage nicht fehlen. Unser Teamchef hatte es wahrlich nicht leicht aus dem großen Pool talentierter und titelhungriger Fußballer, die unsere CKB ihre Mitglieder nennen darf, die 11 passenden Freunde herauszufiltern, die es für einen Sieg braucht. Am Ende gelang es „unserem Jogi“ (der auch in Sachen Outfit starke Ähnlichkeiten mit dem Nivea-Testimonial aufzuweisen hatte) dann aber doch eine Elf mit der perfekten Mischung aus jungen Wilden und älteren, erfahrenen Spielern zusammenzustellen.

Früh morgens um 10 Uhr begann das Turnier – und das gleich mit mehreren Überraschungen für uns. Erstens hatte sich einer unserer Top-Scorer aus 2016 entschieden, dem Havelpralinen-Cup trotz Zusage doch ganztägig fernzubleiben. Zweitens beschloss unser Torwart, den Samstagvormittag lieber für die Beschaffung neuen Interieurs für das Rössle zu nutzen anstatt pünktlich zum Anpfiff auf dem Platz zu stehen. Und drittens hatten die Gastgeber anscheinend Probleme mit ihrem Zeugwart, sodass kurzerhand die Anstoßzeiten von Gruppe A und B getauscht wurden, was uns einen unverhofften Kaltstart bescherte.

Unterstützt von unserer Supporter-Schar, die im Laufe des Turniers sogar deutlich zweistellig wurde, ging es zum Auftakt gegen den „Sozialen Misserfolg“, eine Freizeitmannschaft aus Kreuzberg. Da wir zunächst mit einer Notlösung im Kasten antreten mussten (siehe oben) und unser Trainer schweren Herzens aus seinem schicken Outfit in die zusammengeliehene Torwartkluft wechseln musste, erinnerten wir uns an das alte System Zorniger. Wir pressten hoch, jagten dem Gegner die Bälle ab, schnürten ihn quasi in der eigenen Hälfte ein – und versemmelten natürlich auch konsequenterweise die klarsten Torchancen. Gehört ja auch irgendwie zu diesem System dazu… Lange Rede, keine Tore: beim Schlusspfiff stand ein enttäuschendes 0:0 zu Buche und die Erkenntnis, dass wir auch mal einen Ball „reinwürgen“ müssen.

Zum Glück sind wir in der CKB’08 aber deutlich lernfähiger als beschriebener Ex-Coach des VfB und so konnten wir den folgenden Hamburger Doppelpack mit zwei italienischen Traumergebnissen krönen: Sowohl gegen die Braun-Weißen Spreepiraten als auch gegen die HSV-Szene Berlin hieß es am Ende 1:0 und mit 7 Punkten war damit auch das Viertelfinale so gut wie erreicht.

Und schon passierte, was beim VfB auch so oft passiert: Kaum ist der Druck weg, fällt auch die Leistung ab. In der vierten Gruppenpartie gegen die Turnerschaft aus Schöneberg lieferten wir unser schwächstes Turnierspiel ab und konnten am Ende froh sein, mit einem 0:0 davongekommen zu sein. Aber so machen das wahre Spitzenteams eben: Wenn man schon nicht gewinnen kann, verliert man wenigstens auch nicht.

Ein spontaner Mannschaftsausflug zum Bierstand mit „reinigendem Gewitter“ (so würde es wohl die BLÖD-Zeitung betiteln) sorgte dann jedoch für das gewünschte Ergebnis: Im letzten Gruppenspiel konnten wir uns gegen das Rote Berlin mit einem souveränen 2:0-Sieg für die beiden Niederlagen gegen Hannover in der abgelaufenen Zweitliga-Saison revanchieren und zogen als Gruppenerster ins Viertelfinale ein.

Gegner dort: unsere Freude aus Nürnberg! Und die Clubberer 04 ließen im Vorfeld keine Gelegenheit aus, uns an das letzte Aufeinandertreffen zwischen Stuttgart und Nürnberg in Berlin zu erinnern. Dummerweise hört bei uns aber die Erinnerung an 2007 genau am 19. Mai auf und so erwies sich der erste Rückstand im Turnier nur als kurzer „Wachrüttler“, den wir scheinbar gebraucht hatten. Danach drehten wir auf, spielten zeitweise sehr guten Fußball und konnte in den verbleibenden Minuten genauso viele Tore erzielen wie in der gesamten Vorrunde. Endstand: 4:2, Halbfinale, wir kommen!

Und weil man sich im Leben bekanntlich immer zwei Mal sieht, wartete dort wieder das Team des „Sozialen Misserfolgs“ auf uns. Aber zum Glück entwickelte sich unsere Leistungskurve parallel zum Wetter: je länger das Turnier dauerte, desto besser wurde alles. Mit unserer wahrscheinlich besten Turnierleistung konnten wir den Bann brechen und mit einem knappen, aber auch verdienten 1:0-Sieg den zweiten Finaleinzug in Folge beim Havelpralinen-Cup feiern. Finale, oho!

Eben jenes Finale erinnerte dann irgendwie stark an die EM im vergangenen Jahr. Auf der einen Seite die Gastgeber von den Havelpralinen, die um jeden Preis den Titel holen wollten, auf der anderen Seite wir (wobei es bei uns definitiv keinen Typ Marke Ronaldo gibt!). Ein Traumfinale!

Allerdings hatten sich die Havelpralinen auf dem Weg ins Finale so stark dezimiert, dass sie nur noch mit einer Rumpfmannschaft im Endspiel antreten konnten. Netter Trick Jungs, aber darauf fallen wir nicht rein! Ohne den Gegner zu unterschätzen gingen wir von Beginn an konzentriert zur Sache, nutzten unsere tief besetzte Auswechselbank optimal aus und netzten am Ende zweimal eiskalt ein. 2:0-Sieg, Platzsturm nach dem Abpfiff, Titelverteidigung!

Was dann noch folgte, ist schnell erzählt. Gesangsduelle mit den Clubberern, ein endlich mal nicht ramponierter Pokal, erfreulicherweise keine ernsthaften Blessuren zu beklagen und viele Plastikbecher mit Gerstensaft im angrenzenden Biergarten (der Zaun muss weg!), aber doch nicht so viele als das man nicht noch auf ein paar weitere Gläschen bei den in der Nachbarschaft ansässigen Königsblauen aus Berlin vorbeischauen könnte.

Zum Abschluss bleibt uns nur noch der Dank an die Havelpralinen für die wie immer perfekte Organisation des Turniers sowie der Dank an die Schiedsrichter für die stets faire und umsichtige Leitung der Spiele. Wir kommen nächstes Jahr gerne wieder, um den Titel-Hattrick perfekt zu machen!

P.S.: Auch in diesem Jahr haben die Clubberer 04 wieder einen Turnierbericht und einige Fotos veröffentlicht.

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